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Seite 148 Übersetzung & Transkription

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Übersetzung

Daß ich mit meiner Zunge nicht sündige./ Ich lege meinem Mund einen Zaum an,/ solange der Frevler vor mir steht./ Da blieb ich stumm und still ich schwieg, vom Glück verlassen,/ doch mein Schmerz war aufgerührt./ Heiß wurde mir das Herz in der Brust,/ bei meinem Grübeln entbrannte ein Feuer,/ da mußte ich reden:/ Tu mir, Herr, mein Ende kund/ und wieviele Tage ich noch habe!/ Laß mich erkennen, wie vergänglich ich bin!/ Nur spannenlang hast du meine Tage gemacht,/ meine Lebenszeit ist vor dir wie ein Nichts./ Ein Hauch nur ist alles,/ was Mensch heißt./ Nur wie ein Schatten geht der Mensch einher, um ein Nichts macht er Lärm./ Er rafft zusammen und weiß nicht, wer es einheimst./ Und nun, worauf soll ich hoffen, o Herr?/ Auf dich allein will ich harren!/ Allen, die an mir freveln, entreiße mich/ und überlaß mich nicht dem Spott der Toren!/

Transkription

ut non delinquam inlingua mea. / Posui ori meo custodiam: / cu[m] consisteret peccator adversu[m] me. / Ommutui et humiliatus su[m] et silui abonis: / et dolor m[eu]s renovatus est. / Concaluit cor meu[m] intra me: / et in meditatione mea exardescet ignis. / Locutus sum in lingua mea: / notu[m] fac michi d[omi]ne finem meu[m]. / Et numerum dieru[m] meor[um] qui est: / ut sciam quid desit michi. / Ecce mensurabiles posuisti dies meos: / et substantia mea tamquam nichilu[m] ante te. / Veru[m]tamen universa vanitas: / omnis homo vivens. / Veru[m]tam[en] in imagine p[er]transit homo: sed et frustra conturbatur. / Thesaurizat et ignorat cui congregabit ea. / Et n[un]c qu[a]e est expectatio mea nonne d[omi]n[u]s: / et substantia mea apud te est. / Ab omnib[us] iniquitatib[us] meis erue me: / opprobriu[m] insipienti dedisti me. /

Übersetzung

Daß ich mit meiner Zunge nicht sündige./ Ich lege meinem Mund einen Zaum an,/ solange der Frevler vor mir steht./ Da blieb ich stumm und still ich schwieg, vom Glück verlassen,/ doch mein Schmerz war aufgerührt./ Heiß wurde mir das Herz in der Brust,/ bei meinem Grübeln entbrannte ein Feuer,/ da mußte ich reden:/ Tu mir, Herr, mein Ende kund/ und wieviele Tage ich noch habe!/ Laß mich erkennen, wie vergänglich ich bin!/ Nur spannenlang hast du meine Tage gemacht,/ meine Lebenszeit ist vor dir wie ein Nichts./ Ein Hauch nur ist alles,/ was Mensch heißt./ Nur wie ein Schatten geht der Mensch einher, um ein Nichts macht er Lärm./ Er rafft zusammen und weiß nicht, wer es einheimst./ Und nun, worauf soll ich hoffen, o Herr?/ Auf dich allein will ich harren!/ Allen, die an mir freveln, entreiße mich/ und überlaß mich nicht dem Spott der Toren!/

 

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