Text only

Seite 146 Übersetzung & Transkription

Vorige Seite - Kommentar - Nächste Seite

Image © Hildesheim, St Godehard

Übersetzung

Kraftlos bin ich und ganz zerschlagen,/ ich schreie in der Qual meines Herzens./ All mein Sehnen, Herr, liegt offen vor dir,/ mein Seufzen ist dir nicht verborgen. Mein Herz pocht heftig, mich hat die Kraft verlassen,/ geschwunden ist mir das Licht der Augen./ Freunde und Gefährten bleiben in meinem Unglück mir fern,/ und meine Weiter n meiden mich./ Die mir nach dem Leben trachten, legen mir Schlingen;/ die mein Unheil suchen, planen Verderben,/ sie sinnen auf Arglist den ganzen Tag./ Ich bin wie ein Tauber, der nicht hört,/ wie ein Stummer, der den Mund nicht auftut./ Ich bin wie einer, der nicht mehr hören kann,/ in dessen Mund es keine Entgegnung gibt./ Doch auf dich, Herr, harre ich,/ du wirst mich erhören, Herr, mein Gott./ Denn ich sage: Daß über mich nur die sich nicht freuen,/ die gegen mich großtun, wenn meine Füße straucheln!/ Ich bin dem Fallen nahe,/

Transkription

Afflictus sum et humiliatus sum nimis: / rugiebam agemitu cordis mei. / D[omi]ne ante te omne desiderium meum: / et gemitus m[eu]s a te non est absconditus. Cor meu[m] cont[ur]batu[m] e[st] dereliq[u]id me virtus mea: / et lumen oculor[um] meor[um] et ipsu[m] n[on] est mecu[m]. / Amici mei et p[ro]ximi mei: adversum me / appropinquaverunt et steterunt. / Et qui iuxta me erant delonge steterunt: / et vim faciebant q[u]iquerebant anima[m] mea[m]. / Et q[u]i inq[u]irebant mala mi[hi] locuti sunt / vanitates: / et dolos tota die meditabantur. / Ego autem tamqua[m] surdus non audiebam: / et sicut mutus non aperiens os suum. / Et factus su[m] sicut homo non audiens: / et non habens inore suo redargutiones. / Quoniam inte d[omi]ne speravi: / tu exaudies d[omi]ne d[eu]s m[eu]s. / Quia dixi nequando sup[er] gaudeant michi / inimici mei: et dum commoventur pedes / mei super me magna locuti sunt. / Q[uonia]m ego inflagella paratus sum: /

Übersetzung

Kraftlos bin ich und ganz zerschlagen,/ ich schreie in der Qual meines Herzens./ All mein Sehnen, Herr, liegt offen vor dir,/ mein Seufzen ist dir nicht verborgen. Mein Herz pocht heftig, mich hat die Kraft verlassen,/ geschwunden ist mir das Licht der Augen./ Freunde und Gefährten bleiben in meinem Unglück mir fern,/ und meine Weiter n meiden mich./ Die mir nach dem Leben trachten, legen mir Schlingen;/ die mein Unheil suchen, planen Verderben,/ sie sinnen auf Arglist den ganzen Tag./ Ich bin wie ein Tauber, der nicht hört,/ wie ein Stummer, der den Mund nicht auftut./ Ich bin wie einer, der nicht mehr hören kann,/ in dessen Mund es keine Entgegnung gibt./ Doch auf dich, Herr, harre ich,/ du wirst mich erhören, Herr, mein Gott./ Denn ich sage: Daß über mich nur die sich nicht freuen,/ die gegen mich großtun, wenn meine Füße straucheln!/ Ich bin dem Fallen nahe,/

 

Gehe zu

Gehe zu

A collaboration between History of Art and Historic Collections
University of Aberdeen - King's College - Aberdeen - AB24 3SW
  University of Aberdeen  
dombibliothek@bistum-hildesheim.de
© 2003